Lynch-Syndrom:
Shownotes
Kontakt: podcast@brca-netzwerk.de Mehr Informationen: www.brca-netzwerk.de Gast & Kontakt: Dr. Robert Hüneburg, Oberarzt am Nationalen Zentrum für erbliche Tumorerkrankungen, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Bonn, Sprecher Deutsches Konsortium Familiärer Darmkrebs Kontakt: robert.hueneburg@ukbonn.de
Lynch-Syndrom: Das häufigste erbliche Tumorrisikosyndrom für Darmkrebs
Im Podcast Familiensache Krebs wechseln wir mit dieser Folge von den gynäkologischen Krebsrisiken auf allgemeine erblich bedingte Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung erhöhen. Hier ist an erster Stelle das Lynch-Syndrom zu nennen. Dazu spricht Sarah mit Dr. Robert Hüneburg, vom Nationalen Zentrum für erbliche Tumorerkrankungen am Universitätsklinikum Bonn. In Deutschland sind etwa 300.000 Menschen davon betroffen.
Die Unterscheidung zwischen zufälligem und erblichem Darmkrebs ist wichtig, um rechtzeitig individuelle Vorsorgeuntersuchungen einzuleiten. Momentan wird das Tumorgewebe erst getestet auf Hinweise auf das Lynch Syndrom, wenn gewisse Voraussetzungen gegeben sind. In Zukunft wird dies aufgrund neuer Leitlinien-Empfehlungen bei allen Darmkrebserkrankungen erfolgen, erklärt Dr. Hüneburg. Bei Auffälligkeiten im Tumorgewebe kann dann durch eine genetische Untersuchung im Speichel/Blut die Diagnose eines Lynch Syndroms gestellt werden. Anschließend kann ein Gentest auch bei erstgradig Verwandten durchführt werden.
Interdisziplinäre Früherkennung
Mit dem Wissen über eine krebsbegünstigende Variante stehen den Betroffenen verschiedene präventive Maßnahmen und Vorsorgeuntersuchungen zur Verfügung. Da bekannte Risikogene auch andere Krebsarten begünstigen, betont Dr. Hüneburg in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit einer koordinierten interdisziplinären Vorsorge. Gastroenterologie, Gynäkologie und Urologie sollten eng zusammenarbeiten, um den Betroffenen die bestmögliche Vorsorge zu ermöglichen.
Vernetzung mit anderen Betroffenen
Dr. Hüneburg weist auch sehr deutlich auf die positiven Effekte der Vernetzung und den Wissenstransfer von Ratsuchenden und Betroffenen untereinander hin. Auch im Rahmen unserer Gesprächskreise gibt es eine Gruppe zum Lynch-Syndrom, die gemeinsam mit Semi-Colon, dem Netzwerk für Menschen mit Lynch-Syndrom und erblichem Darmkrebs, geleitet wird. Wir vom BRCA-Netzwerks teilen nicht nur Informationen, wir sind auch in Gesprächen, Online-Gesprächskreisen, Gesprächskreisen vor Ort und telefonisch für Euch und Eure individuellen Fragen erreichbar. Wir teilen unsere Erfahrungen und lernen aus Euren, so wird unser Netz immer größer.
Neuer Kommentar